Für die Menschen, die sich hier ansiedelten, war die Elbe von großer Bedeutung. Brücken gab es nur in den größeren Städten, wie Tangermünde und Wittenberge. So bewilligten die askanischen Markgrafen im Jahre 1272 für die Stadt Sandau zur Flußübersetzung eine “Freie Fähre” Die Fähre sollte immer Besitz der Sandauer Bürger und deren Nachkommen bleiben. Die Elbübersetzung glich einem Nadelöhr auf der Heer- und Handelsstraße nach Osten.
Die Fährgerechtigkeit war lange ein Privileg der Stadt Sandau. Im Jahre 1703 kam die Elbfähre in Pacht. Für das Quartal wurden 37 Taler und 12 Groschen eingenommen. Im letzten Weltkrieg wurde die Fähre durch drei Volltreffer beschädigt.
1962 gingen die Fähren in Stadteigentum über. Seit 1991 ist eine neue Elbfähre in Betrieb, eine Gierfähre. Diese Gierfähre hängt an einem 500 Meter langen Seil, das flußaufwärts am Grund befestigt ist. Allein durch die Schrägstellung des Schiffskörpers drückt die Strömung den Kahn 200 Meter über den Strom. Dadurch ist es möglich, mit geringem Kraftstoffverbrauch zu fahren. Bei Hochwasser allerdings wird die Fähre abgehängt und fährt mit Motorbetrieb, um die Elbüberführung so lange wie möglich zu gewährleisten.
Die Sandauer Fähre ist 36 Meter lang, knapp 10 Meter breit und kann bis zu 45 Tonnen, bzw. 12 Autos transportieren.